Sanierung der Kirchenburg wird ein Gemeinschaftswerk
Markt Kößlarn und Teilnehmergemeinschaft tun sich zusammen
Von Marita Pletter
Kößlarn. Ingenieur Josef Pauli vom Energiecampus in Freyung, der bereits die Voruntersuchungen durchgeführt hatte, wird mit der Erstellung eines Umsetzungsvorschlages für ein mögliches Nahwärmenetz beauftragt werden. Dafür votierte einstimmig der Marktgemeinderat in seiner jüngsten Sitzung. Die Gemeinde wäre der Netzbetreiber, man erhielte einen Zuschuss. In dieses Netz könnte auch umgekehrt jeder einspeisen, der über zu viel Energie verfüge, etwa im Falle einer Solaranlage, was derjenige vergütet bekäme.
Zuschuss steigt von 60 000 auf 200 000 Euro
Im Übrigen hielten sich die Tagesordnungspunkte der eigentlichen Marktgemeinderatssitzung hinsichtlich ihrer Anzahl in Grenzen. War doch am selben Abend die gemeinsame Zusammenkunft von Marktrat und Teilnehmergemeinschaft der Dorferneuerung unmittelbar vorausgegangen. Denn vereint mit der Teilnehmergemeinschaft soll etwa die Sanierung der Kirchenburg über die Bühne gehen. Dafür stimmte man einmütig. Denn so darf die Pfarrkirchenstiftung einen Zuschuss von 200 000 Euro erwarten bei Gesamtkosten um 400 000 Euro. Gilt doch die Kirche in Kößlarn in diesem Kontext als ein öffentlicher Bau mit Museum in der Wehrmauer. Dadurch vermag man die Deckelung von 60 000 auf 200 000 Euro anzuheben.
„Es liegt an uns, die Kosten niedrig zu halten“, gab generell Marktgemeinderat und Architekt Hans Dobler zu bedenken, etwa hinsichtlich „der Beschaffenheit der Platten, der Lampen. Bei allem, was ich bemustere, muss ich wissen, wo der Preis liegt.“ Die Erweiterung des Architektenvertrages mit dem Architekturbüro Wenzl war Gegenstand einer weiteren Abstimmung. Erwin Wenzl hatte bislang nur den Auftrag für den Vorentwurf inne. Nunmehr erweiterten Marktrat und Teilnehmergemeinschaft diesen einhellig um die „Planungsphase Entwurf“. Wenzls Honorar belaufe sich bei einer geschätzten Bausumme von 1,3 Millionen Euro auf etwa 46 000 Euro. Das trug Mirjam Pfeiffer vor, Referendarin am Amt für Ländliche Entwicklung in Landau an der Isar. Sie war in Begleitung Thomas Schöffels gekommen. Dessen Nachfolge wird in Kürze Armin Winner antreten wird, da Thomas Schöffel , inzwischen zum Baudirektor befördert, nicht mehr mit der Dorferneuerung Kößlarn befasst sein wird, die er über viele Jahre überaus engagiert begleitet hatte.
Als einen „Gewinn“ für Kößlarn bezeichnete Hans Dobler den Einsatz Schöffels. Und auch Bürgermeister Willi Lindner dankte Thomas Schöffel für dessen Einsatz. Er werde seinerseits, so Schöffel, „Kößlarn nicht aus den Augen verlieren“, denn es sei „eine schöne Zeit gewesen bei Euch“. Relativ viel getan habe sich in dieser „schönen Zeit“. Das meinten Schöffel als Vertreter des Amtes für Ländliche Entwicklung und auch Bürgermeister Willi Lindner. Man sei nun doch im dritten Jahr und „das Ergebnis gar nicht so schlecht“, konstatierte das Gemeindeoberhaupt, welches insbesondere die fest konzipierte Tagesbetreuung im alten Weitneder-Gebäude würdigte, soziale Initiative „als Ausdruck der Gemeinschaft und großes Plus für Kößlarn“. Man sei „wirklich sehr gut dabei“, bemerkte auch Schöffel.
Details zur Marktplatz-Gestaltung
Mit dem Marktplatz, so Lindner, besitze man „fast einen Sechser im Lotto“. Dennoch oder deshalb müsse man sich allmählich „Gedanken machen, wie der Brunnen vielleicht ausschauen könnte“. Nicht nur dessen Neugestaltung, sondern auch die Mariensäule, Beleuchtung , klassische oder sogar vielleicht Fassaden-Beleuchtung, die „ganze Kunst“ der Gestaltung des Marktplatzes indes obliege dem Architekten Wenzl, der an der Sitzung nicht teilnehmen konnte. So sollen die Details jener Punkte zu einem anderen Zeitpunkt thematisiert werden .
Immerhin hatte Dr. Ludger Drost Einiges zur Historie, jüngeren Geschichte und Entwicklung des Brunnens bzw. der Mariensäule sowie wie des Kriegerdenkmals zusammen getragen, was er der Runde vortrug.
Ein Jahr lang etwa gebe es freilich Bauarbeiten, Unannehmlichkeiten und Dreck , räumte Thomas Schöffel ein, „keine Frage“, dass die Maßnahmen der Dorferneuerung im Sinne des Wortes Staub aufwirbelten, dann aber werde das Ganze wieder zur Ruhe kommen und sich letztlich auch der Erfolg zeigen.
Quelle: Passauer Neue Presse