Kößlarn soll sich lebenswert, liebenswert, sehenswert zeigen
Motto für das Leitbild zur Dorferneuerung steht fest
Kößlarn. „Kößlarn - lebenswert, liebenswert, sehenswert“. Dieses Motto wird das Leitbild für die Dorferneuerung im Markt prägen. 108 von 187 Teilnehmern einer im November durchgeführten Abstimmung entschieden sich für den Slogan.
Bei der Plenumsversammlung der Arbeitskreise „Marktplatz“, „Wirtschaft und Tourismus“ und „Dorfleben“, moderiert von Tanja und Peter Kemper, sollten noch einmal die in den Arbeitskreisen erarbeiteten Ziele und Maßnahmen diskutiert werden. So stellte Hans Dobler die Ziele und Maßnahmen des Arbeitskreises „Marktplatz“ vor. In der Ortsmitte sollen barrierefreie und von der Fahrbahn klar abgegrenzte Fußwege geschaffen werden. Bezüglich der Parkplatzsituation solle gäste-, kunden- und besucherfreundliches Parken durch Kurzparkzonen im Kern ermöglicht werden.
Die Ortsmitte wird, so die Vorstellung des Arbeitskreises, durch Dauerparkplätze entlastet. Die Gebäude im Zentrum behalten ihr historisches Erscheinungsbild und werden vielfältig genutzt durch die Erweiterung der Vorflächen und der Schaffung von Bewirtungs- und Geschäftsflächen. Ruhepunkte am Marktplatz laden zum Verweilen und zur Begegnung ein. Dies soll durch Ruhebänke, durch eine Neugestaltung des Marktbrunnens und durch eine aufgelockerte Gestaltung von Grünflächen erreicht werden.
Der Arbeitskreis „Wirtschaft und Tourismus“, vertreten durch Sprecherin Claudia Huber, sieht im Markt einen attraktiven Ort für Handwerk, Gewerbe und Landwirtschaft. Dafür sollen für das Handwerk und das produzierende Gewerbe auch im Außenbereich geeignete Flächen bereit gestellt werden. Ebenso braucht der Bauernmarkt passende Räumlichkeiten. Erzeugerkooperationen sollen einheimische Qualitätsprodukte gezielter vermarkten.
Die Grundversorgung durch Einzelhandel, Arzt und Apotheke soll auch zukünftig sichergestellt sein. Im Bezug auf den Tourismus soll der Markt ein sympathischer Urlaubsort im Herzen der „niederbayerischen Toskana“ werden. Die Erschließung eines funktionierenden und vielseitigen Netzes aus Fuß-, Rad-, Wirtschafts- und Verkehrswegen soll den Markt für Tages- und Mehrtagestouristen attraktiver machen. Ein weiteres Ziel sei es, fossile Energieträger durch erneuerbare Energien zu ersetzen.
Für den Arbeitskreis „Dorfleben“ stellte Sprecher Richard Kaltenhauser die Ziele und Maßnahmen vor. Das Vereinsleben soll weiterhin gefördert und erhalten werden. An einem „ Tag der Vereine“ können sich die Vereine der Bevölkerung vorstellen. Vereinsnachrichten erscheinen im Gemeindeblatt. Kößlarn lebt von seiner Kulturgeschichte, belebt die Traditionen und stärkt die Heimatverbundenheit. Die Weitergabe der Tradition des Erntedankfestes soll deshalb das Anliegen aller Kößlarner sein.
Unterstützt sollen auch das Kirchenmuseum und die Musikgruppen und Theatervereine werden. Für die Kinder und Jugendlichen gibt es, so der Wunsch des Arbeitskreises, dann attraktive Räume und Treffpunkte. Dabei sollen Räume zum offenen Spielen geschaffen und Initiativen zum Bau von Spielplätzen unterstützt werden. Für die junge Generation wird das Dorfleben erhalten und ausgebaut. Dazu dienen bedarfsgerechte Betreuungszeiten in Kindergarten und Schule, die Förderung und Unterstützung der Jugendarbeit.
Zu den Themen waren auch die Schüler der vierten Klasse der Grundschule befragt worden. Ihre Ideen und Wünsche sind beispielsweise ein Parkhaus, eine Umgehungsstraße, ein Klettergarten, ein Schwimmbad oder ein Kino, aber auch die Renovierung der Häuser, mehr Straßenbeleuchtung, eine Mühle, ein Bauernmuseum oder ein Spielwarengeschäft
Die rund 30 Versammlungsteilnehmer, darunter Bürgermeister Franz Holub und Thomas Schöffel vom Amt für ländliche Entwicklung, nutzten die Möglichkeit, die Ergebnisse der Arbeitskreise zu hinterfragen und kritische Anmerkungen oder Verbesserungsvorschläge zu machen. In den nächsten Sitzungen werden diese in der Erstellung des Leitbildes berücksichtigt. Das soll dann der Öffentlichkeit vorgestellt werden. - bu
Passauer Neue Presse, Butz