Dorferneuerung: Auftrag steht

Kößlarner diskutieren im Pfarrsaal über Kosten und Umfang

von Marita Pletter

Kößlarn. Im Pfarrsaal Kößlarn haben die Mitglieder des Marktgemeinderates Kößlarn und der Vorstand der Dorferneuerung über anstehende Fragen entschieden. Zur Debatte standen zwei Fragestellungen: der Abschluss des Objektplanungsvertrages "Marktplatz" mit den Wenzl -Architekten und die Vergabe der Untersuchung zum Leerstand und zur Energie mit Vorstellung der vorgesehenen Fragen. Beide geplanten Maßnahmen wurden letztlich sowohl von den Markträten als auch vom Vorstand der Dorferneuerung ohne Gegenstimme abgesegnet.

Antworten zur Kostenfrage Obgleich: Es entspann sich eine längere Diskussion – insbesondere zum ersten der Tagesordnungspunkte – in Anwesenheit von Thomas Schöffel, Bauoberrat und Sachgebietsleiter für Dorf-und Landentwicklung am Amt für Ländliche Entwicklung Niederbayern, der da wieder mal Rede und Antwort stand, zum Beispiel hinsichtlich der Kosten.

So habe der Architekt Wenzl das Ganze "grob überschlagen", sei dabei auf etwa drei Millionen Euro gekommen, enthalten darin 59 Prozent Zuschüsse. 41 Prozent, so Schöffel, müsse der Markt Kößlarn selber tragen. Knapp 13 000 Euro seien bereits in nächster Zeit zu zahlen, Vorplanung inklusive Kostenschätzung sowie textliche und zeichnerische Aussagen notwendig.

Als nächste Stufe folge dann die Entwicklungsplanung, "vielleicht der Untere Markt oder so was", kündigte Schöffel an, "Leitungen, Lampenstandorte und so weiter". Es gebe Gemeinden, so führte der Fachmann weiter aus, in denen etwa Grünflächen die übrigen Kosten zu minimieren vermochten. In Kößlarn indes, da hier "alles kompakt" sei, minimiere nichts die Kosten. Hier hingegen gelte es, bewusst darauf zu achten, dass man "Alternativen aufzeigt". Das heißt, es gehe nicht darum, ob der Baum rechts oder links stehe, sondern "ob man da überhaupt einen Baum braucht". Letztlich müsse man die eine der Alternativen "noch ein bisschen verdichten", so dass dies mit jeder Stufe immer genauer werde, auch Längen- und Flächenmaße.

Da der geschäftsführende Beamte Klaus Ranner bemerkt hatte, dass sich "das Ganze nach sehr viel Arbeit anhört", räumte Schöffel ein, man müsse nicht bis 2014 "für das ganze Dorf alles komplett fertig haben". Allerdings gebe es da in der Planungsphase noch eine Reihe Sitzungen, in deren Sinne es sei, die Anlieger "zusammenzutrommeln". Dies sei besser als "ein schöner Plan". Wo man dann denn überhaupt am Ende der Vorplanungsphase einsteige, wollte Ranner des Weiteren wissen und wann "die Tiefbauplanung Sinn" mache. Schöffel: "Wenn wir grob wissen, wo’s hingeht".

Nachdem Marktrat Hans Dobler seiner Hoffnung Ausdruck verlieh, dass doch wohl "im Frühjahr 2015 die Baumaßnahmen losgehen" könnten und Josef Koch den Wunsch geäußert hatte, dass vielleicht "der Marktplatz dann doch zuerst dran" sein werde, meinte Schöffel, "eine große Schwemme Geldes kommt durchaus mal vor, aber weniger wahrscheinlich jetzt".

Privatleute sollen Maßnahmen melden Vom Volumen her sehe er die Kosten des Marktplatzes selbst relativ hoch, etwa gut eine Million Euro, der Obere Markt etwa 650 000, die Münchhamer Straße 250 000 Euro. Gleichwohl räumte Schöffel ein, dass man durchaus auch "nachhecheln kann", dass dann ebenso noch die Mittel zur Verfügung stünden, was früher kaum der Fall gewesen sei. "Momentan zeichnet sich schon ab, dass man Geld kriegen wird, wenn man es braucht". Doch müsse die Gemeinde auch "mitziehen".

Was die konkreten Maßnahmen der Dorferneuerung angehe, so stellte Schöffel in Aussicht, mittels Arbeit in kleinen Blöcken Beeinträchtigungen der Bewohner zu minimieren. Er empfahl darüber hinaus, die Bürger möchten sich immer zu Privatmaßnahmen melden. Und in den nächsten zehn Jahren könne man jederzeit einen Antrag stellen. Im Übrigen, so Schöffel, werde man in einer neuerlichen Versammlung der Öffentlichkeit all jene Fragen vorstellen, "die so im Allgemeinen gestellt werden".

Quelle: Passauer Neue Presse

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